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Dvořáks Sechste mit dem Luzerner Sinfonieorchester

Cover CD26.09.2014 — Man könnte meinen, dass das Luzerner Sinfonieorchester (LSO) als Residenzorchester des KKL seiner Heimatstadt, dem Gravitationszentrum des Lucerne Festival, Reputation sozusagen frei Haus geliefert bekommt. So ist es aber nicht, die Residenz ist eher Hypothek, misst man das städtische Sinfonieorchester doch automatisch an all den Klangkörpern, die da alljährlich im Sommer aufspielen, nichts anderes als die versammelte Weltelite, von den Wiener und Berliner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Concertgebouw Orchester über die grossen amerikanischen Orchester aus Chicago, Los Angeles und so weiter bis zum Mariinsky Orchester, vom Allstars-Kollektiv Lucerne Festival Orchestra ganz zu schweigen. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um sich Respekt und eigenes Profil zu erarbeiten.

 

Cover CD26.09.2014 — Man könnte meinen, dass das Luzerner Sinfonieorchester (LSO) als Residenzorchester des KKL seiner Heimatstadt, dem Gravitationszentrum des Lucerne Festival, Reputation sozusagen frei Haus geliefert bekommt. So ist es aber nicht, die Residenz ist eher Hypothek, misst man das städtische Sinfonieorchester doch automatisch an all den Klangkörpern, die da alljährlich im Sommer aufspielen, nichts anderes als die versammelte Weltelite, von den Wiener und Berliner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Concertgebouw Orchester über die grossen amerikanischen Orchester aus Chicago, Los Angeles und so weiter bis zum Mariinsky Orchester, vom Allstars-Kollektiv Lucerne Festival Orchestra ganz zu schweigen. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um sich Respekt und eigenes Profil zu erarbeiten.

 

Das LSO tut dies auf exemplarische Weise. Es hat sich einerseits auf das russische Repertoire spezialisiert (mittlerweile unter dem Label «Zaubersee» auch mit einem eigenen Themenfestival), andererseits schafft es der Klangkörper immer wieder, mit Kompositionsaufträgen und Uraufführungen Ereignisse zu schaffen, die es auch auf CD dokumentiert, in neuerer Zeit etwa Fazil Says Violinkonzert «1001 Nacht im Harem» und Wolfgang Rihms Symphonie «Nähe fern».

 

Aber auch das grosse klassisch-romantische Repertoire dokumentiert das LSO, auf seiner neuesten CD tut es dies mit einer Wiedergabe von Dvořáks Sinfonie Nr. 6 und der Amerikanischen Suite op. 98b des gleichen Komponisten, die im Oktober 2013 im KKL eingespielt worden sind. Das Orchester erweist sich unter der Stabführung seines Chefdirigenten James Gaffigan dabei als technisch souveräner Klangkörper und betont in seinen Dvořák-Wiedergaben eher die strukturbetonten, expressiv eher distanzierten brahmschen Seiten der Werke. Trotz durchaus üppiger Klanglichkeit und zügiger Tempi (und im Speziellen exzellenter Blechbläser) bleibt die Interpretation transparent und präzise. (wb)    

 

Info:
Antonin Dvořák: Symphony No. 6, American Suite op. 98b, Luzerner Sinfonieorchester, James Gaffigan, Harmonia Mundi, HMC 902188

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