08.05.2015 – Es scheint etwas überraschend, wenn ein Georgisches Kammerorchester, das in Deutschland Exil gefunden hat, eine CD mit Musik Schweizer Komponisten auf den Markt bringt. Wie es auch dazu gekommen sein dürfte, wir nehmen es einfach einmal erfreut zur Kenntnis Das Ensemble ist 1964 in Tiflis als Georgisches Staatskammerorchester gegründet worden und residiert seit 24 Jahren im bayerischen Ingolstadt. Seine Mitglieder sind noch immer fast ausschliesslich Georgier oder Musiker mit Herkunft aus der früheren Sowjetunion, respektive aus Osteuropa. Geprägt haben es (wie es sich selber charakterisiert) unter anderem Dirigenten wie Yehudi Menuhin und Kurt Masur. Seit Anfang dieses Jahres wird es von dem Armenier Ruben Gazarian geleitet, dem Künstlerischen Leiter des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, nachdem die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger, einem Brasilianer, aus was für Gründen auch immer, wenig erfreulich endete.
08.05.2015 – Es scheint etwas überraschend, wenn ein Georgisches Kammerorchester, das in Deutschland Exil gefunden hat, eine CD mit Musik Schweizer Komponisten auf den Markt bringt. Wie es auch dazu gekommen sein dürfte, wir nehmen es einfach einmal erfreut zur Kenntnis Das Ensemble ist 1964 in Tiflis als Georgisches Staatskammerorchester gegründet worden und residiert seit 24 Jahren im bayerischen Ingolstadt. Seine Mitglieder sind noch immer fast ausschliesslich Georgier oder Musiker mit Herkunft aus der früheren Sowjetunion, respektive aus Osteuropa. Geprägt haben es (wie es sich selber charakterisiert) unter anderem Dirigenten wie Yehudi Menuhin und Kurt Masur. Seit Anfang dieses Jahres wird es von dem Armenier Ruben Gazarian geleitet, dem Künstlerischen Leiter des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, nachdem die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger, einem Brasilianer, aus was für Gründen auch immer, wenig erfreulich endete.
Die CD dokumentiert das Antrittskonzert des neuen Chefdirigenten des Kammerorchesters vom Januar in Ingolstadt und ist geprägt von der Zusammenarbeit mit dem Schweizer Cellisten und Komponisten Fabian Müller sowie dessen Gattin, der Cellistin Pi-Chin Chien. Müller amtet als Komponist eines der Werke, dem «Concerto per Klee», aber auch als Arrangeur der Suite op. 89 von Paul Juon für Violine, Cello und Streichorchester und Ernests Blochs «Baal Shem» für Violine und Streichorchester. Neben Pi-Chin Chien übernimmt die ebenfalls Schweizer Violinistin Kamilla Schatz ( die auch das Silser Festival Resonanzen leitet) solistische Rollen.
Honegger ist in einem solchen Programm natürlich ein Muss. Der Welschschweizer hat in Sachen Kompositionen für Streichorchester international Massstäbe gesetzt. Bloch wiederum vertritt die hochklassige Tradition jüdisch geprägter Streicherwerke. Paul Juons Suite differenziert als gefälliges Werk eines Russlandschweizers die vielfältigen Aspekte von Heimat und In-der-weiten-Welt-sein, die diese Werksammlung auch zu prägen scheint. Müllers Concerto per Klee wiederum ist ein leicht zugängliches, feinnerviges Tongemälde, das die charakteristische Mischung aus feiner Poesie und Konstruktivismen des Malers in gelungene Art auf die Musik überträgt. (wb)
Info: Georgisches Kammerorchester Ingolstadt. Werke von Juon, Müller, Bloch und Honegger. Ruben Gazarin (Leitung), ARS Produktion. QRS 38 177.