19.09.2018 — Der Basler Gare du Nord eröffnet seine Saison 18/19 mit der Uraufführung eines Musiktheaterprojekts von Jannik Giger, Leo Hofmann und Benjamin van Bebber. «Kolik» nach einem apokalyptischen Monolog von Rainald Goetz reflektiert die radikale Selbstbefragung eines sterbenden Ichs.
19.09.2018 — Der Basler Gare du Nord eröffnet seine Saison 18/19 mit der Uraufführung eines Musiktheaterprojekts von Jannik Giger, Leo Hofmann und Benjamin van Bebber. «Kolik» nach einem apokalyptischen Monolog von Rainald Goetz reflektiert die radikale Selbstbefragung eines sterbenden Ichs.
Interpretin ist Sarah Maria Sun, eine der aussergewöhnlichsten und wichtigsten Interpretinnen zeitgenössischer Vokalmusik. Ihre Stimme – in ihrer enormen klanglichen Bandbreite – bildet für die Uraufführung des Musiktheaterprojektes von Jannik Giger, Leo Hofmann und Benjamin van Bebber das kompositorische Zentrum. In einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit der Solistin hat das Regie- und Kompositionsteam ein Gewebe aus Text, Gesang, Instrumentalmusik und Hörspielpassagen entwickelt, das den Götz’schen Wortkaskaden in all ihrer Vieldeutigkeit nachspürt.
Das Instrumentalensemble besteht aus MusikerInnen des Berliner Solistenensemble Kaleidoskop sowie Schweizer Solisten und Solistinnen und ist als Multiplikation und Gegenüber der Protagonistin integraler Bestandteil des szenischen Kosmos. In einem fragilen, ruinenhaften Innenraum musizieren und dirigieren Sarah Maria Sun und das Ensemble gegen das verstreichen der Zeit an. Im Zusammenspiel von Live-Gesang und subtilen Playbacks verhandeln sie die letzten Ordnungsversuche eines verhärteten und zerrissenen Egos.
«Kolik» ist ein zeitgenössisches Passionsspiel über den Krieg im Kopf, das Rauschen der Welt und unsere Verletzlichkeit in einer hyperbeschleunigten Gegenwart. Premiere ist am 18. Oktober. (cf)