21.01.2014 -- Seine Geigenlernmethode ist legendär. Allerdings scheint der japanische Pädagoge Shinichi Suzuki seine Biografie arg geschönt zu haben. Statt ein von Prominenten empfangener und von bekannten Lehrern unterrichteter Instrumentalist scheint er bloss ein in Berlin abgewiesener Autodidakt gewesen zu sein.
Beitrag veröffentlicht im Oktober 2014
21.10.2014 -- Das türkische Kulturministerium hat Kompositionen von Fazil Say aus dem Programm des Präsidialen Symphonieorchesters gekippt.
21.10.2014 -- Bange Tage für den Cellisten Lachezar Kostov, einem Mitglied der San Antonio Symphony. Laut einem Bericht des Fachblattes The Strad hat die Lufthansa sein Instrument im Nirvana der internationalen Luftfrachten verschwinden lassen.
21.10.2014 -- Lucerne Festival zu Ostern 2015 setzt seinen Schwerpunkt ganz auf die geistliche Musik, das Sommer-Festival 2015 ist ab Mitte August dem Thema «Humor» gewidmet.
20.10.2014 -- Die Deutsche Grammophon hat mit dem 1950 in Leningrad geborenen Pianisten Grigory Sokolov einen Exklusivvertrag abgeschlossen. Bekannt ist Sokolov unter anderem für Entscheide wie nicht mehr mit Orchestern aufzutreten und nicht auf Klavieren zu spielen, die älter als fünf Jahre sind.
20.10.2014 -- Ein Frau mit Ganzkörperschleier im Publikum ist in Paris während einer Aufführung der Opera Bastille aus dem Haus gewiesen worden. Chorsänger hatten sich geweigert zu singen, solange die Touristin aus der Golfregion verschleiert bleibe.
20.10.2014 -- Björn Gottstein, SWR2-Redakteur für Neue Musik, folgt im Jahr 2017 auf den jetzigen Festivalleiter der Donaueschinger Musiktage, Armin Köhler, der dann in den Ruhestand geht. Björn Gottstein ist seit 2013 als Redakteur für Neue Musik bei SWR2 tätig.
20.10.2014 -- Die Berliner Festspiele haben den britischen Publizisten Richard Williams zum künstlerischen Leiter des Jazzfestes Berlin ernannt. Er folgt 2015 auf Bert Noglik.
18.10.2014 -- Den Auftakt macht eine Friedensbotschaft, den Abschluss macht auch eine Friedensbotschaft. Die erste mutet recht hermetisch an, die zweite emphatisch. Klaus Hubers «Beati Pauperes II» verarbeitet Vokalmusik von Orlando di Lasso mit Texten aus der Bibel und des zur Zeit der Entstehung des Werkes auch hierzulande sehr populären nicaraguanischen Befreiungstheologen Ernesto Cardenal. Arthur Honeggers dritte Sinfonie, die «Symphonie liturgique» schliesst ab mit der Bitte «Dona nobis pacem», Herr, gib uns den Frieden. Wir sind im 2. Symphoniekonzert des Berner Symphonieorchesters.
von Wolfgang Böhler
17.10.2014 -- Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) legt zur Zeit einen Schwerpunkt auf die Kultur des Barocks, aus nicht ganz ersichtlichen Gründen. Der allmächtige, allgütige, allergeschätzteste und höchlichst verehrte SRF-Denker und -Lenker Roger de Weck wird aber sicher wissen warum. Möglicherweise soll neben Landfrauenküche und Potzmusig auch das Lebensgefühl der urbanen Schickeria reflektiert werden, die sich eh ständig beklagt, schändlich verschmäht zu werden ‒ in den öffentlich-rechtlichen Medien, die lieber das Regional-Ländliche und das gemässigte Bildungsbürgertum betonen. In der Musik haben vor allem die Alte-Musik-Bewegung und geschickte Vermarkterinnen der Barocken Oper ‒ allen voran die erstaunlichen und zutiefst estimierten Damen Donna Leon und Cecilia Bartoli ‒ zu einem Boom geführt, der nicht zuletzt in der Finanzbranche gern gesehen wird, weil er das aristokratische Lebensgefühl der heutigen städtischen Parvenüs gegenüber dem republikanischen des ländlichen Plebs betont. Monarchistische Noblesse wertet auch den Wechselbänkler auf.